Mein Lieblingsbuchladen: Der Berliner Büchertisch

Vergangene Woche hatte ich endlich wieder die Gelegenheit in meinem Lieblingsbuchladen zu stöbern. Für mich ist es nämlich gar nicht so leicht mal eben dorthin zu kommen, denn das Geschäft ist in Berlin und somit um die 460 Kilometer zu weit weg für einen spontanen Besuch. Die Rede ist vom Berliner Büchertisch in der Wühlischstraße. 

Als ich das Geschäft im vergangenen Jahr das erste Mal mit einer Freundin betrat, habe ich mich gleich wie im Paradies gefühlt. Auf den ersten Blick sah der Laden wie ein gewöhnlicher, wenn auch sehr gemütlicher und einladender, Buchhandel aus. Man konnte dort sogar einen Kaffee mit den Mitarbeitern trinken oder es sich für eine Leserunde auf der schönen Couch gemütlich machen. Ich stöberte ein wenig herum und bemerkte erst bei dem zweiten Blick, dass es sich ganz und gar nicht um ein stinknormales Buchgeschäft handelte. Nachdem ich mehr über das Konzept erfuhr und mich mit den Mitarbeitern unterhielt, war ich ein wenig schlauer, um was es sich bei dem Büchertisch überhaupt handelt.
Blättert man auf die letzten Seiten des Buches, so sieht man dort einen mit Bleistift notierten Preis. Der Büchertisch verkauft neben einigen Neuwaren nämlich hauptsächlich Bücher aus zweiter Hand – und das merkt man wirklich erst, wenn man es tatsächlich weiß! Die Bücher sind in einwandfreiem Zustand, teilweise sogar ungelesen. Das Konzept ist leicht erklärt: ein jeder soll sich Bücher leisten können. Der Büchertisch macht es möglich, denn neben dem Verkauf in den drei Geschäften in Berlin, engagiert sich der gemeinnützige Verein auch für weitere Leseprojekte. Beispielsweise werden regelmäßig Bücher an Schul- oder Gefängnisbibliotheken gespendet. Da fragt man sich: wie schaffen die das dennoch so ein weitgefächertes Angebot in den Läden zu führen?
Mithilfe ist gefragt. Ohne die zahlreichen Buchspenden wäre das Engagement nicht möglich. Die Buchspenden, die beim Büchertisch eingehen (nach Absprache holt der Büchertisch deine Bücher sogar ab!), werden in den Geschäften verkauft, im Onlineshop angeboten, gehen in die Leseförderung (das heißt, sie werden Bibliotheken, Vereinen und Einrichtungen gespendet) oder landen in den Buchverschenkorten in Berlin. Dadurch, dass Spenden abgegeben werden, kann man wiederum für einen kostengünstigen Preis im Geschäft oder online viele tolle Bücher erwerben.
Ebenfalls hat es mich sehr  begeistert, dass der Büchertisch versucht, anderen Menschen Perspektiven zu ermöglichen. Der Verein schafft Arbeitsplätze vom Praktikum, zur Ausbildung bis hin zum Ehrenamt. So unterschiedlich wie die Möglichkeiten der Arbeit dort sind, so unterschiedlich sind auch die Menschen, die dort arbeiten.


Bei meinem Besuch vergangene Woche habe ich mich mit einer sehr freundlichen Mitarbeiterin unterhalten. Ich habe ihr erzählt, wie gerne ich mir einen Büchertisch in der Nähe von Köln/Leverkusen wünschen würde und wie anregend ich das Konzept finde. Sie hat mir angeboten, meine Bücher neben der Kasse zu stapeln, hat mir mehr über den Verein erzählt und abschließend durfte ich sogar meinen Einkauf für ein, zwei Stunden im Laden lagern, um nicht so viel durch die Gegend schleppen zu müssen. Natürlich musste auch ein Büchertisch-Jutebeutel mit, um das Projekt zusätzlich zu unterstützen.
Auch dieses Mal konnte ich es kaum fassen was für eine Vielfalt an Büchern dort geführt wird. Ich habe einige Bücher meiner Wunschliste gefunden und meine liebe Begleiterin Jenny hat sich ebenfalls mit einigen Werken von Cornelia Funke eingedeckt. Am Ende hatte ich mir stolze zwölf Bücher ausgesucht und kam immer noch unter einen Gesamtpreis von 50 Euro mit dem Beutel. Im November werde ich den Büchertisch in der Wühlischstraße voraussichtlich erneut besuchen und ich bin mir sicher: da werde ich wieder einkaufen!

Wer mehr über den Büchertisch und das Projekt erfahren möchte, kann sich auf der Website ein wenig umschauen. Wenn ihr aus Berlin kommt, habt ihr hier die Möglichkeit, euch über die Bücherspende zu informieren.

Wir sehen uns im Winter, lieber Büchertisch!

Habt ihr auch einen Lieblingsbuchladen? Wie findet ihr das Konzept des Büchertischs?




4 Kommentare:

  1. Hab' mich da gerade mal eingelesen - den kannte ich noch gar nicht. :) Ich wohn' zwar in Berlin, aber ein Stündchen fahr' ich da schon mit der Bahn da hin. Ich glaube aber, dass ich den definitiv mal anschauen werde!

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    1. Hallo cassie!

      Vielen Dank für deinen Kommentar! Erzähl mir, wie es war, wenn du es zum Büchertisch geschafft hast ;)

      Liebe Grüße
      Lea

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  2. Hey,
    das ist ja ein tolles Konzept von dem Laden. Tolle Idee!
    Wenn ich irgendwann mal in Berlin sein sollte und Zeit habe, werde ich dort mal vorbeischauen (wohn nämlich auch viel zu weit weg).
    lg. Tine =)

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    1. Hey Tine,

      super, oder? Wir müssen die Büchertische einfach überall verbreiten und zu uns holen ;D

      Liebe Grüße
      Lea

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