Lese-Challenge Update: Harry Potter und Fred und George, wie sie Voldemort mit Schneebällen bewarfen

Die erste Woche der Harry Potter Lese-Challenge, die vom Carlsen Verlag veranstaltet wird, ist vorüber! Wir haben gemeinsam mit Harry die Leidenschaft fürs Besenfliegen entdeckt, fanden den Stein der Weisen und behüteten Hogwarts vor Du-weißt-schon-wem. Aber wusstet ihr auch, dass der erste offizielle Schlag gegen Voldemort nach seiner Rückkehr von den Weasley-Zwillingen ausging? Oder habt ihr euch je Gedanken gemacht, warum Hermine so eine eifrige Schülerin ist? Ich habe für euch ein paar besonders interessante Fakten aus Harry Potter und der Stein der Weisen notiert, die mich beim erneuten Lesen immer wieder beeindrucken.

Es mag schon mehr als fünfzehn Jahre her sein, dass ich den ersten Band der Harry Potter-Saga das erste Mal verschlungen habe. Ich las das Buch viele weitere Male und befolge seit einigen Jahren auch die Tradition, die Hörbücher (gelesen von Rufus Beck) immer wieder in Dauerschleife anzuhören. Selbst heute fallen mir noch neue Details auf oder es entschlüsseln sich Symbole, über die ich bisher nie großartig nachgedacht habe.

Als eine bei Muggeln aufgewachsene Hexe erfährt Hermine erst spät von ihrer magischen Herkunft. Wie jeder Muggelgeborene bekommt auch sie nach ihrem elften Geburtstag nicht per Posteule über ihre Aufnahme in der Zaubererschule Bescheid, sondern erhält sie persönlichen Besuch, um nicht nur ihr, sondern auch ihren Eltern zu verstehen zu geben, welche Kräfte in ihr schlummern. Daraufhin lernt Hermine gleich vor Beginn des ersten Schuljahres alle Schulbücher nahezu auswendig und liest darüber hinaus Werke und Romane über die Zauberergesellschaft und Hogwarts. Man könnte denken, Hermine ist einfach sehr übereifrig und wissbegierig, doch jetzt mal ehrlich: versetzt euch in Hermines Lage. Sie ist als Nicht-Magierin eine Ausgeschlossene. Jemand, der sich erst einfügen und alles neu erlernen muss. Dass auch junge Hexen und Zauberer nicht alles über die Magie wissen, kann Hermine nicht ahnen, denn schließlich ist sie nicht unter ihnen aufgewachsen. Hermine hat schlichtweg Angst, sich vor ihren zukünftigen Klassenkameraden und Lehrern zu blamieren. Für sie ist es völlig normal, sich all das Wissen anzueignen, denn sie glaubt, jeder andere Schüler und jede andere Schülerin würde dieses Wissen bereits haben. Es geht nicht darum, dass sie die Klügste und Klassenbeste sein will. Hermines Geschichte ist eine Geschichte von der Angst, nicht akzeptiert zu werden. Das beweist auch ihre Häuser-Einteilung: obwohl sie für Ravenclaw infrage gekommen wäre, landet sie schließlich in Gryffindor.

Eingefleischte Potterheads wissen vermutlich, dass das Schulmotto Draco dormiens nunquam titillandus“ übersetzt so viel wie kitzle niemals einen schlafenden Drachen bedeutet. Aber warum hat ausgerechnet eine der besten Zaubererschulen der Welt ein so – im ersten Augenblick sinnlos erscheinendes – Motto? Der Spruch kann in der Muggelwelt in etwa spiel nicht mit dem Feuer oder schlafende Hunde soll man nicht wecken bedeuten. Eine Andeutung darauf, dass man Vernunft walten lässt und nachdenkt, bevor man handelt. Ein Ratschlag, der besonders bei den Gryffindors oft auf taube Ohren stößt. Mutig bis zur Dummheit. Eine Grenze, die auch Harry häufig übertritt. Einen schlafenden Drachen zu wecken, indem man ihn kitzelt, mag nicht besonders weise sein, denn im Regelfall endet diese Begegnung im Feuersturm. Harry muss dieses Motto mehrfach am eigenen Leib erfahren. Und wer hilft ihm dabei dann aus der Patsche? Seine Freunde, Ron und Hermine. Das Schulmotto ist demnach nicht nur eine Warnung, es ist auch gleichzeitig eine Vorahnung, dass man gemeinsam stärker ist als allein.

Das wissen auch die Weasley-Zwillinge nur zu gut, die grundsätzlich immer zu zweit auftauchen. Als bereits Mitte Dezember Schnee fällt, nutzen Fred und George diese Gelegenheit, um sich ein paar neue Späße auszudenken. Sie verzaubern Schneebälle und treffen damit niemand geringeren als Professor Quirrell. Aber die Schneebälle prallen nicht einfach nur so an seinem Mantel ab, die Zwillinge erwischen ihn genau an seinem Turban, also an der Stelle, an der schon zu diesem Zeitpunkt Voldemort nistet und nach Kräften ringt. So gesehen sind die Weasley-Zwillinge die ersten Zauberer, die aktiv einen Schlag gegen Voldemort ausgeübt haben, nachdem er zurückgekehrt ist.

Welche Feinheiten sind euch beim erneuten oder gar ersten Lesen von Harry Potter und der Stein der Weisen aufgefallen?

Noch bis zum 26. Juni habt ihr Zeit, den zweiten Band zu verschlingen, ehe wir uns nach Azkaban begeben! Alle weiteren Details zur Lese-Challenge erfahrt ihr übrigens hier auf der Carlsen-Website!



5 Kommentare:

  1. Ahoy Lea,

    danke für den schönen Post und deine interessanten Bemerkungen!
    Bei Hermine kann ich dir nur zustimmen und bin auch schon immer der Meinung, dass es ihr nicht ums Bessersein, sondern um das Dazugehören geht. Merkt man ja auch daran, wie traurig sie über die Zurückweisung aller ist, bevor sie sich mit Ron und Hermine anfreundet ^^

    Die Bilder sind übrigens wundervoll! Die Schmuckausgabe will ich auch unbedingt bald lesen - ist die Geschichte darin arg gekürzt?


    Liebe Grüße, Mary <3
    http://marys-buecherwelten.blogspot.de/

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    1. Liebe Mary,

      vielen Dank für deinen Kommentar und deine lieben Worte!

      Die Geschichte ist nicht gekürzt, also keine Angst :)

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    2. Ah echt? Wie geht denn das? 700 Seiten oder so auf nur zwei-, dreihundert illustrierten? Cool!

      LG, Mary <3

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    3. Die Ausgabe ist recht groß, daher passt auch mehr rein ;) Und auf den 256 Seiten ist auch nicht auf jeder Seite etwas illustriert :)

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