Rezension: Love & Gelato


Heute habe ich einen absoluten Urlaubstitel für euch: Mit Love & Gelato von Jenna Evans Welch, das bei HarperCollins Germany erschienen ist, werdet ihr in Sommerstimmung versetzt! Wer sich mal eben nach Italien weglesen möchte, sollte dieses Jugendbuch nicht verpassen. Wie mir der Roman gefallen hat, erfahrt ihr heute in meiner Rezension.


Als Linas Mutter stirbt, hat sie einen Wunsch an ihre Tochter: sie soll nach Italien gehen und dort eine schöne Zeit verbringen, so wie die Mutter selbst sie in jungen Jahren in Florenz hatte. Bei Lina kommt aber einfach keine Urlaubsstimmung auf, zu sehr trauert sie über den Verlust. In Italien fällt ihr dann jedoch das Tagebuch ihrer Mutter in die Hände und Lina ist einem Familiengeheimnis auf der Spur. Lina muss sich ihrer Trauer aber nicht alleine stellen: sie findet Halt bei ihren Freunden in Italien und schafft es, durch Love & Gelato wieder ein wenig fröhlicher zu werden. Aber was hat es mit diesem Tagebuch auf sich?

Ich bin durch die Blogtour, zu der mich Ivy Booknerd eingeladen hat, auf den Titel aufmerksam geworden. Nachdem sie ihn mir so schmackhaft gemacht hatte, musste ich einfach bei der Blogtour mitwirken und den Roman lesen!

Schon nach den ersten Seiten war ich wahnsinnig gerührt. In dem Buch wird das Thema rund um den Tod häufig thematisiert und man kann förmlich spüren, wie schlimm es für Lina sein muss, dass ihre Mutter stirbt. Die Autorin schafft es, die Emotionen gut zu transportieren, sodass man mit der Protagonistin mitfühlt.
Lina und ihr Emotionschaos war manchmal aber auch ein Problem für mich: ich hatte an einigen Stellen Schwierigkeiten, Lina richtig verstehen zu können. Das liegt vor allem daran, dass Lina und ich nicht gerade in einer Altersklasse sind. Sie ist sehr unschuldig und manchmal auch etwas naiv, auch wenn sie einen klugen Kopf hat. Sie überstürzt Dinge, zieht falsche Schlüsse, die jedoch genau so gezogen werden müssen, um die Story dem Leser zugänglich zu machen. Ich glaube, mir hätte der Titel noch besser gefallen, wenn ich im gleichen Alter wie Lina gewesen wäre.

Das Buch heißt nicht umsonst Love & Gelato: Immer wieder geht es um die große (manchmal auch die kleine) Liebe, Verliebtheit, Trennung, Ehe und Familie. Lina will ein Geheimnis aufdecken, das dazu führen könnte, dass sich bei ihr alles verändert. Der Roman liest sich manchmal wie ein kleiner Krimi. Man will immer mehr wissen – ich für meinen Fall bin aber recht schnell auf die Lösung gekommen.
Neben der Liebe handelt der Roman – ja wirklich – auch stets von Eis. Wer Hunger hat, sollte nicht unbedingt zu diesem Buch greifen, das als kleiner Tipp. Immer, wenn ich den Titel in den Händen hielt, hatte ich Lust auf ein italienisches Eis!

Besonders gut gefielen mir die Aufmachung und das Konzept des Buches. Love & Gelato ist in der ersten Person Singular geschrieben, sodass die Identifikation mit Lina leicht vonstattengeht. Die Kapitel werden ab und an von den Tagebucheinträgen der Mutter unterbrochen. Dadurch ändert sich auch die Schriftart, was mir gut gefiel. Die Einträge lockern nicht nur den Lesefluss auf, sondern bringen auch noch deutlich mehr Dynamik in die Geschichte.

Neben Lina agieren viele tolle Nebencharaktere im Buch, die ich sehr mochte. Vor allem Howard schloss ich durch seine etwas verrückte und außergewöhnliche Art schnell ins Herz. Ren dagegen wurde mir gegen Ende des Titels leicht unsympathisch – das liegt aber auch an der Art, wie er mit den anderen Charakteren in der Geschichte umgeht. Lina hat zudem eine Freundin in Amerika, mit der sie oft telefoniert und Kontakt hält. Leider hatte ich das Gefühl, als wäre die Freundin aber keine ausgereifte Figur, sondern nur eine Fläche, die für Linas Heimweh bespielt werden musste. Ich hätte mir gewünscht, dass die Rolle ihrer besten Freundin etwas deutlicher hervorgetreten wäre.
Gerade ihre neuen italienischen Freunde fand ich teilweise zu überspitzt dargestellt. Alle sind irgendwie sehr reich und sehr hübsch. Natürlich sollen sie als Abgrenzung zu Lina funktionieren, doch hätte ich es besser gefunden, wenn unter ihnen auch einige bodenständigere Charaktere zu finden wären, um dem Ganzen etwas mehr Realität zu geben.

Love & Gelato nimmt einen mit in den Urlaub – wer also mal einen Abstecher nach Italien machen möchte, kann das auch in Form dieser Geschichte tun. So wird man beim Lesen wie ein Tourist durch besonders schöne Ecken der Toskana geführt, man lernt Sehenswürdigkeiten kennen und verliebt sich in das italienische Flair. Ich hatte nicht übel Lust, gleich meinen Koffer zu packen und auf Reisen zu gehen.


Mir hat Love & Gelato gut gefallen. Es handelt sich dabei um ein realistisches Jugendbuch, das sich nicht nur um die Liebe und die Familie dreht, sondern auch ein kleiner Krimi-Roman ist. Durch die zahlreichen Lösungsansätze, kann man beim Lesen selber mitraten, was mir viel Spaß bereitete. Die Autorin zeigt ein Bild von Italien, bei dem man gar nicht anders kann, als sich in den Süden zu träumen und ein Eis schlecken zu wollen. Leider fühlte ich mich an einigen Stellen nicht ganz der Altersklasse des Buches angemessen, sodass ich vier von fünf mögliche Lesebrillen an Love & Gelato von Jenna Evans Welch vergebe.


Titel: Love & Gelato
Autorin: Jenna Evans Welch
Übersetzung: Henriette Zeltner
ISBN: 9783959670913
Verlag: HarperCollins Germany
Preis: 16,00€
Sonstiges: 400 Seiten, Hardcover



Die genannten Details sind der Website von HarperCollings Germany entnommen.

Vielen Dank an HarperCollings Germany für das Belegexemplar!




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