Rezension: Harley Quinn und die Harley-Gang

Vorsicht vor der Harley-Gang! Der Panini Comics Sonderband Harley Quinn und die Harley-Gang erzählt von den schrägen Abenteuern der Antiheldin, die sich mittlerweile in Coney Island zur Ruhe gesetzt hat. Ruhe …? Na ja, nicht wirklich. Harley Quinn hat nämlich viel zu tun! Sie rettet Tiere und kämpft mittlerweile für die Gerechtigkeit. Weil ihr Job so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und sie kaum noch eine Hand frei hat, holt sie sich die Harley-Gang zu Hilfe. Ob das gut geht? Mehr erfahrt ihr heute in meiner Rezension!


Harley Quinn hat die Schnauze voll von Gotham und hat sich daher nach Coney Island begeben. Dort kämpft die ehemalige Gegnerin von Batman für die Gerechtigkeit und wird für die Bewohner zur Heldin des Alltags. Doch genau diese Aufgaben stressen Harley manchmal auch ganz schön und sie wird sich dessen bewusst, dass sie Hilfe benötigt. Sie fordert ihre Fans auf, sich einem Casting zu stellen, um aus den Besten der Besten die Harley-Gang zu formieren. Als ihre Entscheidung fällt und die Gruppe beisammen ist, will Harley sie gleich einem Test unterziehen und gibt vor, entführt worden zu sein. Dass Harley dabei aber tatsächlich gekidnappt wird, hätte niemand gedacht – Und nun muss die Harley-Gang sich einer echten Aufgabe stellen. Gemeinsam wollen sie ihre Chefin retten.

Anfänglich war ich doch etwas skeptisch, als ich den Comic-Band das erste Mal in der Verlagsvorschau von Panini Comics entdeckte. Eine Harley ist ja schon chaotisch (was ich aber natürlich sehr liebe!). Würden mehrere Harleys nicht vielleicht den Brei … äh, den Comic verderben? Genau deshalb wollte ich den Titel lesen und herausfinden, wie viele Harleys man tatsächlich ertragen kann.

Es begeisterte mich, dass der Comic so konzipiert ist, dass ihn auch Comic-Neueinsteiger lesen können. Wer also schon immer mal Harley im Comic kennenlernen wollte, sollte nicht länger zögern, sondern endlich zugreifen! Zu Beginn wird nicht nur kurz Harleys Origin-Story erläutert, damit man sich ein Bild von der durchgeknallten Heldin machen kann, auch ihre Gang wird vorgestellt.
Sieben Mädels und Jungs stehen ihr in diesem Heft zur Seite, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie kommen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten, ihre Body-Types differieren voneinander und auch ihre ethnischen Hintergründe. Kurzum, keine ist wirklich wie Harley. Meine Angst, dass es sich bei ihrer Gang um Harley-Klone handeln würde, wurde also schnell in den Wind geschossen.
Besonders ins Herz schloss ich Harlem Harley, die vor ihrem Eintritt in die Gang eine talentierte Studentin war. Sie ist aus Harlem (daher auch der passende Name), sehr klug und vor allem bodenständig. Darüber hinaus gefiel mir auch der Coach sehr gut. Holly Hamden erblindete bereits mit vier Jahren und ist gelähmt, weshalb sie einen Rollstuhl benötigt. Sie ist unfassbar gut organisiert, hat den Überblick über die Gang und weiß, wie sie jedes Talent am besten einsetzt. Kurzum, jedes Mitglied der Gruppe bringt eine besondere Begabung mit. Und sie alle zeigen, egal wie man sich voneinander unterscheidet, jeder kann Fan von Harley Quinn sein!

Wer sich bereits mit den Harley-Comics befasst hat, wird sich auch darüber freuen, ein paar alte Bekannte wiederzusehen. So findet nicht nur ihr ausgestopfter Biber Erwähnung, auch Big Tony oder ihr eierköpfiger Freund sind mit von der Partie. Das sorgt dafür, dass nicht nur neue Leser Spaß am Heft haben, sondern auch eingefleischte Harley-Fans ihre Lieblinge nicht missen müssen.

Schon die erste große Illustration ließ mich im Comic fast vor Freude weinen: Sie zeigt ein paar der Mitglieder der Gang in Bademode, wie sie Harley auf einem Surfbrett mit Meerjungfrauenschwanz hochheben. Es ist wundervoll zu sehen, wie die unterschiedlichen Frauenkörper schön und stark porträtiert werden. Wer mehr davon will, dem darf dieser Comic nicht entgehen!
Die Zeichnungen gefielen mir demnach sehr gut und ich fand es interessant, dass sich der Stil durchweg kaum verändert, obwohl Illustratoren am Titel gearbeitet haben. Die Farben sind zwar meist durch die Kostüme der Gangmitglieder quietschbunt, aber auch atmosphärisch. Arbeitet die Crew beispielsweise in einem Keller, passen sich auch dementsprechend die Farben den Lichtverhältnissen an.

Die Story könnte zugegebenermaßen etwas spannender sein. Es wird für den Leser relativ schnell klar, wer hinter der Entführung steckt, was der Dynamik einen leichten Dämpfer setzt. Dennoch macht es Spaß, die Gang in Aktion zu sehen und das ist es auch, was den Comic so großartig macht. Wie immer ist auch dieser Harley-Titel urkomisch und vollkommen abgedreht, sodass gerade Fans von skurrilen Geschichten auf ihre Kosten kommen werden.

Der Abschluss der Story bietet nochmal einen großen Knaller und man kann nur hoffen, dass es von der Harley-Gang auch noch einen weiteren Comic geben wird. Mich ließ das Ende definitiv nicht kalt und ich kann es kaum erwarten, mehr über eine mögliche Fortsetzung zu erfahren.

Harley Quinn und die Harley-Gang ist ein aberwitziger und irrer Comic über Harley und ihre Crew. Der Panini Verlag hat mit diesem Heft etwas ganz Besonderes auf den Markt gebracht, denn man kann gar nicht anders, als die Mitglieder von Harleys Gang in sein Herz zu schließen. Sie sind alle so wunderbar unterschiedlich, sodass für jeden Leser Identifikationspotential besteht. Zudem ist der Comic nicht nur für Fans der Antiheldin geeignet, sondern auch für Neueinsteiger ein idealer Lesegenuss. Ich vergebe vier von fünf möglichen Lesebrillen an Harley Quinn und die Harley-Gang aus dem Panini Verlag!

Titel: Harley Quinn und die Harley-Gang
Autoren: Jimmy Palmiotti, Frank Tieri
Illustratoren: Mauricet, Inaki Miranda
ISBN: 9783741600890
Verlag: Panini Comics
Preis: 16,99€
Sonstiges: 148 Seiten, Softcover, farbig



Die genannten Details sind der Website von Panini entnommen.

Vielen Dank an Panini für das Belegexemplar!


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