Rezension: Ms. Marvel 2 - Im Schatten des Krieges


Heute möchte ich euch den zweiten Band der neuen Ms. Marvel Reihe vorstellen: Im Schatten des Krieges! Wir begegnen nicht nur Spider-Man, auch Captain Marvel ist wieder mit von der Partie. Allerdings muss Ms. Marvel in diesem Band ihre Loyalität völlig neu überdenken – und gerät an ihre eigenen Grenzen. Wie mir der Band gefallen hat, erfahrt ihr heute in meiner Rezension.


In ihrem nächsten Abenteuer Im Schatten des Krieges muss sich Kamala Khan aka Ms. Marvel gegen ihren Avengers-Kollegen Miles Morales in einem Wissenschaftswettbewerb durchsetzen. Aber nicht nur gegen Spider-Man muss sie sich beweisen, Ms. Marvel steht mit ihrem Idol Captain Marvel in Konflikt. Durch die Kräfte des Inhumans Ulysses können Verbrechen auf der Erde vorhergesehen werden, bevor sie überhaupt passieren – Captain Marvel und ihre Konsorten nutzen diese Fähigkeit, um die potentiellen Straftäter schon vor der eigentlichen Tat zu schnappen, was Ms. Marvel nach und nach infrage stellt. Als dann auch noch ihre Freunde ins Kreuzfeuer geraten, fällt Ms. Marvel eine Entscheidung.

Als großer Ms. Marvel-Fan habe ich mich sehr auf den Folgeband gefreut und war ganz gespannt, wie die Geschichte um Kamala Khan weitergehen würde. Ms. Marvel gehört für mich ganz klar zu einer der besten Comic-Reihen, die Marvel aktuell auf den Markt bringt!

Rein storytechnisch wurde ich nicht enttäuscht. Ms. Marvel ist nun ein Teil der Avengers, damit hat sie eigentlich gar keine Zeit mehr für die Schule oder ihre Freizeitaktivitäten. Dass ihre Noten in den Keller gehen, bemerken auch ihre Eltern – lediglich ihre Mutter hat die Identität ihrer Tochter bereits durchschaut und versucht, Verständnis aufzubringen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass Kamala ihre anderen Pflichten nicht vernachlässigt – aber genau das passiert natürlich mehr und mehr, je intensiver sie versucht, als Avenger zu agieren.
In der ersten Geschichte des Bandes bricht ein regelrechter Kampf der Wissenschaftsfreunde aus, darunter auch Kamala und ihr bester Freund. Sie treten für ihre Schule in einem Kampf um die Wissenschaftskrone an. Ihnen gegenüber steht Miles Morales aka Spider-Man. Die Episode amüsierte mich besonders wegen des gekonnt eingesetzten Humors und dem Versuch, die geheimen Identitäten der beiden weitestgehend zu verheimlichen. Dass sie natürlich ihre Fähigkeiten trotzdem einsetzen, macht das erste Kapitel zu einem lustigen Verwirrspiel.
Worum es in Im Schatten des Krieges aber eigentlich geht, ist die Loyalität gegenüber Captain Marvel. Sie ist Kamalas Vorbild – was sogar so weit geht, dass sie ihren alten Namen für ihre Superhelden-Identität angenommen hat. Als Captain Marvel allerdings Gebrauch von den Fähigkeiten des Inhumans Ulysses macht, um mögliche Straftäter einzubuchten, bevor sie ihr Verbrechen überhaupt begangen haben, zweifelt Ms. Marvel. Sie wird sich in diesem sensationell emotionalen Band über ihre Rolle im Universum bewusst und lernt auch die Freundschaft zu ihrem besten Kumpel wertzuschätzen.

Mich hat Im Schatten des Krieges sehr mitgenommen und ich habe mich mehrfach erwischt, wie mein Kopf beim Lesen einfach nur Nein, nein, bitte nicht, nein, nein! brüllte. Musste ich auf den ersten Seiten dank der Skurrilität um die geheimen Identitäten von Kamala und Miles noch sehr lachen, verdrückte ich am Ende sogar ein paar Tränen. Ich finde es erstaunlich, wie unfassbar gut die Story in Ms. Marvel immer ist!

Auch zeichnerisch kann ich mich nicht beschweren. Ich bin ein großer Fan von Adrian Alphonas Stil und habe mich sehr gefreut, dass das erste Kapitel wieder von ihm übernommen wurde – ich liebe einfach die Detailarbeit und die feine Strichführung und habe einfach das Gefühl: genau DAS ist Ms. Marvel! Im Folgenden übernimmt Takeshi Miyazawa, den die Ms. Marvel-Fans auch bereits kennen werden. Sein Stil ist nicht ganz so detailverliebt, wie der von Alphona und auch die Striche sind weniger fein, sondern auch gerne mal etwas gröber. Bei ihm wird es darüber hinaus oft mangahaft, was nicht ganz so mein Fall ist. Noch mehr in die Manga-Richtung geht allerdings der Stil von der italienischen Illustratorin Mirka Andolfo, die das erste Mal bei Ms. Marvel an Bord ist. Dafür hat es mich aber auch sehr gefreut, dass die Linien bei ihren Arbeiten für den Band wieder etwas dynamischer und feiner wurden – das passt ganz hervorragend zu den spannenden Abenteuern der Superheldin.

Und auch die Farben stimmen in dieser Geschichte. Ich bin immer ganz hin und weg, mit der Farbharmonie, die für Ms. Marvel gewählt wurde. Die Farben wirken satt, obwohl immer ein leichter Schleier über ihnen zu liegen scheint (so ist das Gelb nicht Knallgelb, sondern leicht orange usw.). Man möchte die Welt am liebsten nur noch in Ms. Marvel-Farben sehen!


Ich bin absolut begeistert vom zweiten Band! Mir gefiel die Storyline sehr gut, weil es endlich richtig zur Sache geht und Ms. Marvel überlegen muss, welche Position sie einnimmt. Sie ist nicht länger nur Fan von Superheld-XY, sondern kommt sie als Ms. Marvel richtig aus sich heraus. Dass aber ihr familiäres Umfeld und ihre Freunde in die Geschichte einbezogen werden, gibt der Erzählung von Kamala eine persönliche Note und man kann sich wunderbar mit der Heldin identifizieren. Der Band hat mich nicht nur amüsiert, sondern konnte er mich auch richtig schocken und fesseln. Die Dynamik der Geschichte gefiel mir sehr gut, sodass ich Ms. Marvel - Im Schatten des Krieges fünf von fünf möglichen Lesebrillen gebe! Kann jetzt bitte schon Band 3 kommen?


Titel: Ms. Marvel 2 - Im Schatten des Krieges
Autorin: G. Willow Wilson
Illustratoren: Adrian Alphona, Takeshi Miyazawa, Mirka Andolfo
ISBN: 978-3741601583
Verlag: Panini Comics
Preis: 16,99€
Sonstiges: 140 Seiten, Softcover, koloriert



Die genannten Details sind der Website von Panini entnommen.

Vielen Dank an Panini für das Leseexemplar!


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