Rezension: New York Diaries - Claire


Heute wird es romantisch auf meinem Blog! Packt eure Koffer, denn es geht nach New York. Ich begleitete Claires turbulentes Leben im Knights Building rund um Liebe, Freundschaft und Familie. Wie mir New York Diaries: Claire aus dem Hause Droemer Knaur gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Rezension des Titels von Ally Taylor.





Claire Gershwin hat ihr turbulentes Leben in London aufgegeben und ist zurück in New York City. Sie hat ihren Freund verlassen und ihren Job geschmissen, nur um jetzt wieder bei ihren Eltern einzuziehen. So kann es bestimmt nicht weitergehen, das weiß auch Claire. Als sie ihre Freundin June besucht, die in einem großen Wohnhaus lebt, dem Knights Building, zieht sie kurzerhand in ihrem Kleiderschrank ein. Ohne Perspektive und ohne Job, doch mit einer großen Liebe zu New York, holt sie schließlich ihre Vergangenheit ein. Ihr Ex-Freund schleicht sich zurück in ihr Leben, allerdings bemerkt Claire, dass da auch noch eine gewisse Spannung zwischen ihr und ihrem besten Freund herrscht.



New York Diaries ist eine Reihe der Autorinnen Ally Taylor (Anne Freytag) und Carrie Price (Adriana Popescu), die ihre Serie rund um die Figuren aufbauen, die im Knights Building leben. Der erste Titel befasst sich mit Claire, deren turbulentem Leben wir folgen dürfen.

Die Covergestaltung ist grandios gelungen! Rein äußerlich erinnerte mich die Aufmachung an "Sex and the City", was mir schon vorab einen guten Einstieg brachte. Hier wurde wirklich grandiose Arbeit geleistet, alleine die wunderschöne Skyline im Hintergrund der Schriftart ist toll in Szene gesetzt. Ich mag es, dass sich die Farben in den Folgebänden ändern, um für Abwechslung und natürlich auch Differenzierung zu sorgen. Außerdem mag ich es, dass sich die Fonts abwechseln und das Diaries in eine Handschrift-Font gepackt ist - das erinnert sogleich an das Format als Tagebuch und man ahnt, was einen erwartet.

Noch vor der eigentlichen Geschichte ist eine Playlist zum Buch abgedruckt, was mich absolut begeistert hat. Ich finde solche Ideen nicht nur wahnsinnig kreativ, sondern auch immer sehr schön und hilfreich zur Identifikation mit dem Roman – außerdem gibt mir das als Leser einen tieferen Einblick in die Geschichte. Einige der Songtexte konnte ich unmittelbar im Text erkennen, andere passen schlichtweg atmosphärisch gut zu den New York Diaries. Ich hoffe, dass wir auch in den Folgeromanen einige Playlists bekommen werden.

New York Diaries: Claire ist ein Liebesroman mit vielen humoristischen Passagen. Das Buch handelt vom Suchen und Finden der Liebe, sodass Sex verständlicherweise nicht im Geringsten tabuisiert wird. Erotischere Szenen sind auf den Punkt gebracht und wirken nicht unnatürlich, was ich der Autorin hoch anrechne. Aber auch Freundschaften und Familienbindungen werden thematisiert. Besonders mochte ich, dass es sich bei den New York Diaries um keine kitschige Schnulze handelt: man wird aufgrund einiger absurder Szenen oft zum Lachen gebracht!
Zwischendurch tauchen viele popkulturelle Referenzen auf, was mich bei einem Roman, der zur heutigen Zeit spielt, nicht verwundert. Alleine durch die Playlist vorne im Buch war mir klar, dass popkulturelle Referenzen einen Teil ausmachen werden. So gefielen mir aber auch die zahlreichen Anspielungen auf Filme, wie beispielsweise The Rocky Horror Picture Show und brachten mich sogleich zum Schmunzeln.

Beim Schreibstil merkt man, dass ein Profi am Werk ist. Man fliegt nahezu durch die Seiten und ich hatte deshalb Schwierigkeiten damit, den Roman aus der Hand zu legen. Als Leser verliebt man sich glatt in die vielen schönen Zitate, die einen ermutigen.
Zwischendurch ändern sich die Schriftarten. Claire schreibt ein Tagebuch, dessen Beiträge in einer Handschrift-Font abgedruckt sind. Allerdings habe ich zwischendurch nicht ganz verstanden, warum sich der Text mit den Tagebuch-Einträgen abwechseln muss – meiner Meinung nach hätte der Roman auch wunderbar ohne die Einträge funktioniert, da man durch Claires Perspektive in der ersten Person Singular ja ohnehin eine gute Inneneinsicht in die Protagonistin bekommt. Waren die Tagebuch-Seiten länger, fand ich sie teilweise auch etwas schwierig zu lesen, das strengte die Augen an. Die Chats zwischen Claire und ihren Freunden dagegen sind herrlich erfrischend und bringen eine gute Abwechslung in den Roman.

Mir fiel es leicht, in die Geschichte einzusteigen. Claire zeigt uns ihre Vergangenheit, ganz glanzlos und in all der Negativität, die sie momentan empfindet. Sie wird nicht als Heldin dargestellt, ist aber definitiv auch nicht gänzlich unsympathisch. Ich fand es gut, dass sie kein Häufchen Elend ist und ihrem Ex-Freund in London nachtrauert, allerdings bemitleidet sie sich ziemlich oft selbst, was sie meiner Meinung nach gar nicht nötig hat. Das hat aber alles seinen Sinn und Zweck, wie ich am Ende feststellte. Ich brauchte zwar ein paar Seiten, bis ich mich tatsächlich mit ihr anfreunden konnte, weil Claire wirklich in einem tiefen Loch hängt, aber dann war ich ihr direkt verfallen! Wie Harry Potter lebt sie in Junes kleinem Kleiderschrank. Eine große Bude, viel Kohle – braucht sie alles nicht. Es ist spannend zuzusehen, wie Claire ihren Träumen nachhängt, sich aber viele selbst verbietet. So bleibt es fraglich, ob sie am Ende der Geschichte ihre Ziele erreicht.
Obwohl sie nie wirklich in Person auftaucht, habe ich Claires Großmutter sehr ins Herz geschlossen. Ihre zuckersüße Art und ihre Freundlichkeit sorgten dafür, dass ich mich direkt in die Familie einschleusen wollte.
June, bei der Claire wohnt, ist ganz anders als ihre beste Freundin. Mit ihr erleben wir einige Mädelsabende, in denen Situationen nochmal überdacht werden. Ob nun Claires Ex-Freund oder ihr bester Freund – man weiß nie genau, wen von beiden man jetzt eigentlich bevorzugen möchte, weshalb man das Gefühlschaos gut verstehen kann. Ganz besonders gespannt bin ich auf Sarah, um die es im kommenden Roman gehen wird. Sie spielt schon eine kleine Rolle in Claires Leben, was hervorragend gelöst ist, um sich schon jetzt mit Sarah identifizieren zu können.

Gerade zum Ende hin wird es hochdramatisch, was mir gut gefiel. Wer auf emotionale Gesten steht, ist bei den New York Diaries: Claire an der richtigen Stelle. Die letzten Seiten waren aus diesem Grund auch schnell gelesen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht!


Mir gefällt vor allem das großartige Konzept der Autorinnen und ich bin gespannt, welchen Figuren wir im Knights Building noch begegnen werden. Claire war ein guter Auftakt der Reihe. Schlicht, aber auch irgendwo extraordinär, lustig und emotional. Das Buch war schnell ausgelesen, was ich dem wirklich sehr flüssigen und schönen Schreibstil zurechne. Rundum wurde ich gut unterhalten. Gerne hätte ich gegen Ende mehr über Claires Perspektiven erfahren, aber ich denke, wir werden in den kommenden Romanen auf dem Laufenden gehalten. Daher vergebe ich vier von fünf Lesebrillen für New York Diaries: Claire von Ally Taylor.






Titel: New York Diaries - Claire
Autorin: Ally Taylor
ISBN: 978-3-426-51939-4
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 9,99€
Sonstiges: 320 Seiten


Die genannten Details sind der Website von Droemer Knaur entnommen.

Vielen Dank an Lovelybooks für das Leseexemplar!







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