Rezension: Hilo - Der Junge, der auf die Erde krachte

Heute habe ich einen Comic für Kinder für euch: das quietschbunte Abenteuer von Hilo handelt von Freundschaft und Vertrauen. Hilo landet eines Tages auf dem Planeten Erde und kann sich an nichts erinnern. Zum Glück hat er einen guten Freund, der ihm das Leben der Menschen näherbringt. Wie mir der Comic, der bei Popcom erschienen ist, gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Rezension.



Wer ist Hilo und was hat er auf der Erde zu suchen? Das weiß der Junge selbst nicht so richtig, der eines Tages aus dem All auf die Erde kracht. D.J. findet Hilo – nur mit einer silbernen Unterhose bekleidet! Er stellt fest, dass Hilo keine Ahnung vom Menschsein hat und erklärt ihm erst einmal, dass man kein Gras essen sollte und wie das Rülpsen funktioniert. Aber es wird deutlich, dass Hilo nicht ohne Grund auf der Erde gelandet ist. Langsam erinnert er sich an bestimmte Dinge und nur gemeinsam mit seinen Freunden kann die bevorstehende Bedrohung verhindert werden!


Schon das Cover zeigt ganz gut, dass sich der Comic eher an ein jüngeres Publikum richtet. Die Seiten sind richtig schön bunt illustriert und machen Lust auf viel Farbe. Durch die Zielgruppe ist auch die Strichführung recht simpel und die Zeichnungen sind nicht immer großflächig im Detail bearbeitet. Hier wurde ganz klar darauf geachtet, dass das Kinderauge nicht zu viele Reize aufnehmen muss, was natürlich perfekt für die Zielgruppe ist. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass der Comic nur für Kinder ist!
Längere Textpassagen wechseln sich mit textlosen Panels ab, in denen es abenteuerlich und dynamisch zugeht. So entsteht eine wunderbare Abwechslung und man kann sich eigentlich gar nicht langweilen. Vor allem aber durch die Abenteuersequenzen entsteht eine besondere Spannung, die sich gegen Ende des Comics zuspitzt. Man will sofort zum zweiten Band greifen und erfahren, wie es weitergeht!

Mich überraschte wirklich die Themenvielfalt des Comics. Er handelt vordergründig von Freundschaften, die einfach nicht zerbrechen können, egal was passiert. Die Bande zwischen Hilo und D.J. werden mit dem Mädchen Gina komplettiert. Sie ist eine frühere Freundin von D.J., doch die beiden wurden voneinander getrennt, als Gina wegzog. Auf diese Weise werden auch Probleme angesprochen, die bei einem Umzug im Kindesalter auftreten können: Wie es ist, die Schule und den Ort wechseln zu müssen. Seitdem sie wieder in der Stadt lebt, blüht die Freundschaft der beiden wieder auf und durch Hilo ist das Trio komplett.
Neben der Freundschaft wird zusätzlich das Familienleben angesprochen. D.J. ist mit seiner Familiensituation nicht zufrieden. Er hat viele Geschwister, die alle etwas ganz besonders gut können. Er fühlt sich als schwarzes Schaf überflüssig in seiner Familie. Sein Beispiel zeigt ganz gut, wie man sich auch als Kind einsam und leer fühlen kann.

Die Charaktere können schlichtweg nur begeistern. Vor allem Gina ist mir sehr ans Herz gewachsen. Permanent beschwert sie sich, dass sie keine Cheerleaderin sein will, sondern Comics lesen und Fußball spielen möchte. Sie möchte nicht die Kleider tragen, die ihre Mutter ihr rauslegt. Es tat mir richtig leid, wie wenig sie von ihrer Familie Beachtung bekommt und dass sie von ihrer Mutter aus einfach nicht so sein darf, wie sie ist. D.J. findet seine Freundin dagegen total cool und kann es kaum erwarten, etwas mit ihr zu unternehmen!
Im starken Kontrast zu D.J. und Gina steht Hilo, den man anfänglich noch nicht richtig einordnen kann. Er ist durch seine Naivität sehr lustig und lockert vor allem die Atmosphäre zwischen Gina und D.J. auf. Durch ihn entstehen im Comic die humoristischen Elemente: manchmal sind die Witze recht kindlich und banal, doch ein Schmunzeln konnte ich mir dennoch nicht verkneifen. Hilos Charakter wächst zum Ende der Geschichte, sobald sich seine Erinnerungen zurückmelden. Er ist nicht mehr nur der witzige Typ, er bekommt eine ganz andere Rolle zugeteilt.

Generell war es sehr spannend zu sehen, in welche Richtung sich der Comic entwickelte. Es bereitete mir Spaß, die Erzählung weiterzulesen und ich war oft überrascht, welche Handlungselemente hinzugefügt wurden. Der Comic hat eine Tiefe, die ich nicht erwartet habe.



Gerade durch die einfachen Zeichnungen und die Themen ist Hilo – Der Junge, der auf die Erde krachte ein schöner Comic für ein jüngeres Publikum oder Comic-Einsteiger. Durch die bunten Seiten und die abenteuerliche Geschichte wird es beim Lesen nie langweilig. Die Figuren sind sympathisch und aus dem Leben gegriffen, sodass der Comic einen großen Mehrwehrt hat. Ich war überrascht, wie sehr mich der Titel unterhalten hat und vergebe daher vier von fünf Lesebrillen für den ersten Hilo-Band von Judd Winick.





Titel: Hilo - Der Junge, der auf die Erde krachte
Illustrator: Judd Winick
ISBN: 978-3-8420-3081-7
Verlag: Popcom
Preis: 14,00€
Sonstiges:  204 Seiten, Hardcover



Die genannten Details sind der Website von Popcom entnommen.

Vielen Dank an Literaturtest für das Leseexemplar!


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