Rezension: Deadpool # 1 - Wade Wilson Superstar


Wade Wilson Superstar ist der erste Band der neuen Deadpool Heftserie aus dem Panini Verlag. Der Söldner mit der großen Klappe ist mittlerweile überall beliebt und muss sich daher Hilfe holen, um seine Aufgaben alle erledigen zu können. Doch dabei gerät auch seine Tochter Ellie in Gefahr … Worum es genau in dem neuen Comic von Deadpool geht und wie er mir gefallen hat, erzähle ich euch heute in meiner Rezension.


Deadpool hat es geschafft: er ist mittlerweile der populärste Held der Welt! Aber das bedeutet für ihn natürlich auch, dass er viel zu tun hat. Zu viel. Deadpool aka Wade Wilson besorgt sich Hilfe und eine Horde Deadpool-Klone machen sich auf den Weg, um (Un-)Ruhe zu stiften. Unter all den Deadpools befindet sich aber auch jemand, der Wade Wilson nicht gut gesinnt ist und deshalb für großen Ärger sorgt. Jetzt hat Wade nur noch eine Möglichkeit, er braucht eine spezielle Waffe. Und dafür nutzt er als Köder ausgerechnet seine Tochter Ellie.

Was habe ich mich gefreut, endlich mal in einen Deadpool Comic reinzuschnuppern! Ich wollte schon immer mal etwas von dem Söldner lesen, da kam mir die neue Heftserie ganz gelegen. Der Film hat mir wirklich gut gefallen und ich hoffte deshalb natürlich auf eine genauso spannende und witzige Lektüre.

Deadpool selbst taucht in dem Comic aber erstaunlicherweise ziemlich selten auf. Ich war überrascht, dass nicht er wirklich im Fokus ist, sondern seine Mitstreiter. Wade Wilson sucht sich unter seinen Kollegen eine ganze Schar aus, um Doppelgänger loszuschicken. Er hat nämlich so viel zu tun, dass er mit seiner Arbeit nicht mehr hinterherkommt und dann setzt er eben mal flott seine Klone ein. Die stechen zwar äußerlich durch interessante Merkmale hervor, sind charakterlich aber eher flach skizziert. Ich fand sie leider weder besonders humorvoll, noch glänzten sie mit einer spannenden Hintergrundgeschichte, sodass ich beim Lesen schon vergaß, wer die Figuren eigentlich waren. Das habe ich als sehr schade empfunden, denn da steckt deutlich mehr Potenzial hinter als dies tatsächlich ausgenutzt wurde.
So erging es mir leider auch bei der Story, die ich nicht immer nachvollziehen konnte. Durch die recht unkreativen Nebenfiguren entwickelte sich meiner Meinung nach keine Dynamik und so blieb die Spannung eher aus. Vielen Handlungsebenen konnte ich auch nicht immer richtig folgen, weshalb das Action-Level gering blieb.

Mir kam es manchmal so vor, als würde ich in einer Kopie von der Harley-Gang (Harley Quinn und die Harley-Gang) feststecken, die jedoch nicht so feinfühlig ausgearbeitet ist. Die Mitstreiter, die sich als Deadpool ausgeben, entwickeln keine Gruppendynamik, sie sind auch nicht sehr individuell (dafür aber ziemlich exzentrisch). Ich wunderte mich, warum der Comic nicht als Deadpool-Gang ausgeschrieben war, denn um Deadpool an sich geht es hier einfach viel zu wenig.

Die guten Momente waren für mich die, in denen Wade Wilson mit seiner Familie interagierte. Es machte mir Spaß, zu sehen, wie er mit der Mutter seiner Tochter (und natürlich seiner Tochter) stritt und versuchte, das Familienbild wieder ins rechte Licht zu rücken. Ellies Mutter und Wades Tochter Ellie gehörten für mich zu den Highlights dieses Heftes und ich hätte gerne noch mehr davon erlebt. Das waren meiner Meinung nach auch die tatsächlich lustigen Augenblicke, die diesen Band zu etwas Besonderem gemacht haben.

Der Zeichner Mike Hawthorne ist nicht nur für seine Arbeit an Deadpool bekannt, er hat auch schon für G. I. Joe oder Conan gearbeitet. Seine Linien sind sehr klar und oft bestechen die Panels mit kleinen Details. Gerade bei den Kämpfen hätte ich mir aber eine etwas dynamischere Strichführung gewünscht, um die Action-Szenen intensiver zu untermalen.
Die Farben kommen von Guru eFX und Val Staples. Durch die vielen Deadpools ist natürlich ein Rotton im ganzen Comic ziemlich dominant, die Farben sind aber eher etwas düsterer und an einigen Stellen auch trist gehalten, um die Atmosphäre zu betonen. Besonders gefielen mir die Glanzeffekte auf den Superheldenanzügen, die wirkten dadurch nämlich herrlich realistisch!

Für das nächste Heft von Deadpool erhoffe ich mir allerdings, dass sich die Story weniger um seine Schergen drehen wird und sich stattdessen mehr auf den eigentlichen Helden der Reihe konzentriert.

Insgesamt war ich daher nur mäßig zufrieden. Die meisten Charaktere empfand ich als eher flach und unfertig ausgearbeitet, die Geschichte war teilweise zu chaotisch und das Endergebnis der Lösung zu simpel gestrickt. Der Comic lebt meiner Meinung nach von Wade Wilsons Beziehung zu seiner Familie. Vor allem das Mutter-Tochter-Gespann macht Laune und ich hoffe, wir erleben die beiden auch noch in den nächsten Heften. Der große Auftritt von Deadpool höchstpersönlich blieb leider nahezu aus, was für einen Deadpool Comic doch recht schade war. Deshalb vergebe ich drei von fünf möglichen Lesebrillen an Deadpool – Wade Wilson Superstar von Panini Comics.


Titel: Deadpool # 1 - Wade Wilson Superstar
Autor: Gerry Duggan
Illustrator: Mike Hawthorne
ISBN: 9783741601835
Verlag: Panini Comics
Preis: 12,99€
Sonstiges: 132 Seiten, Softcover, farbig



Die genannten Details sind der Website von Panini entnommen.

Vielen Dank an Panini für das Belegexemplar!



2 Kommentare:

  1. Hi Lea!
    Wie seltsam, ein Deadpool Comic fast ganz ohne Deadpool :D Da wäre wohl tatsächlich zumindest ein kleiner Hinweis im Klappentext o.ä. ganz nett gewesen. Den Film fand ich auch echt klasse und freue mich schon sehr auf den 2. Teil. Die Deadpool Comics gibt es ja aber schon länger oder? Ist das hier dann quasi eine Neuauflage? Oder wird die Geschichte einfach nochmal komplett neu erzählt?
    Generell haben mir bisher leider die Marvel Filme besser gefallen als die Comics, schade eigentlich :)
    Liebe Grüße
    Hannah

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    1. Hey Hannah,

      die Deadpool Comics gibt es jetzt schon länger. Das ist quasi die neue "Staffel", daher geht es jetzt wieder bei 1 los :)

      Liebe Grüße
      Lea

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