Rezension: Keine Angst vor Stinktieren

Heute habe ich auf meinem Blog endlich wieder eine Kinderbuchrezension für euch! In Keine Angst vor Stinktieren von Elana K. Arnold geht es um eine ganz besondere Beziehung zwischen Tier und Mensch. Bat ist ganz aus dem Häuschen, als seine Mutter ein Stinktier mitbringt, das sie gesund pflegen will. Wie es Bat und dem Stinktier ergeht, erfahrt ihr in dem neuen Titel aus dem Carlsen Verlag, der heute erscheint!


Der einfühlsame Bat glaubt seinen Augen nicht, als seine Mutter ein Stinktier mit nach Hause bringt. Es ist noch ganz klein, ein Baby und völlig hilflos. Seine Mutter arbeitet beruflich mit Tieren und will das winzige Wesen aufpäppeln, damit es wieder in die Natur freigelassen werden kann. Bat verliebt sich jedoch mehr und mehr in das Stinktier und bemerkt eine besondere Verbindung zu ihm. Dass seine Mutter den Kleinen nicht behalten möchte, geht ihm gehörig auf den Keks! Und so beginnt Bat einen Plan auszutüfteln, wie er seiner Mutter beweisen kann, dass er ein erstklassiger Stinktierhalter ist.

Von Keine Angst vor Stinktieren hörte ich das erste Mal auf einer Buchmesse bei der Verlagsvorstellung des Carlsen Verlags. Mir wurde der Titel besonders ans Herz gelegt, denn die Verlagsmitarbeiter ahnten, dass mir dieses Kinderbuch ganz besonders gut gefallen würde. Ob sie recht behalten?

Der Titel wird ab 8 Jahren empfohlen, ist meiner Meinung nach aber auch für ältere Leser geeignet. Ich fühlte mich nämlich nicht nur gut unterhalten, sondern hatte das Gefühl, eine neue Perspektive kennenzulernen.
Bat sieht die Welt nämlich nicht wie seine Mutter, seine Schwester oder seine Klassenkameraden. Obwohl es im Buch nie konkret angesprochen wird, kann man die autistischen Züge des Protagonisten gut herauslesen, wenn man sich mit der Thematik ein wenig im Vorfeld beschäftigt hat. Vor allem empfand ich, dass es jüngeren Lesern helfen könnte, Autismus zu verstehen. Das Buch ist in erster Linie schließlich für Kinder gemacht und mir gefiel es sehr, dass die Autorin eben nicht nur eine Geschichte über einen Jungen und sein Stinktier geschrieben hat, sondern wichtige und tiefgründige Thematiken einfließen ließ.
Darüber hinaus ist nämlich auch Freundschaft ein relevanter Aspekt, da Bat in seiner Schule nicht viele Freunde findet. Für ihn sind es die Tiere, die er versteht und mit denen er spielen will, nicht die Kinder aus seiner Klasse.
Ferner geht es in dem Buch auch um familiäre Beziehungen. Bats Eltern leben getrennt voneinander, was für ihn die Situation Zuhause schwieriger macht. Er streitet sich überdies oft mit seiner Schwester, was er gar nicht beabsichtigt, denn Bat geht Streit eigentlich lieber aus dem Weg.

Aber nicht nur über Autismus im Kinderalter, auch über Tiere kann man in diesem Kinderbuch noch mehr lernen. Ich wusste bisher recht wenig über Stinktiere, sodass Keine Angst vor Stinktieren mir hier ein paar Informationen bot. Es ist schön, zu sehen, wie der außergewöhnliche Junge mit dem ebenso außergewöhnlichen Haustier interagiert und man spürt regelrecht, wie die Beziehung zwischen den beiden dem Leser das Herz erwärmt.
Die Autorin hat sich für ihre Recherche mit Dr. Jerry Dragoo, der in diesem Buch sogar eine wichtige Rolle spielt, über Stinktiere unterhalten. Er leitet das Dragoo-Institut zur Verbesserung der Lebenssituation und des Ansehens von Stinktieren, sodass die Informationen in dem Roman auf wahren Fakten beruhen.

Maja Bohn liefert für den Titel die Vignetten, die das Buch grafisch bereichern. Vor allem das Stinktier, das Bats Mutter aufliest, ist häufig abgebildet, sodass man gar nicht anders kann, als das Stinktier irgendwann selbst lieb zu haben. Die Grafiken sind allesamt schwarz weiß und lediglich mit Bleistift gezeichnet. So wirken sie ganz beiläufig und dezent, ohne dem Text die Show zu stehlen.

Mit lediglich 144 Seiten ist das Abenteuer aber auch schnell zu Ende. Ich hatte das Gefühl, dass das Tempo der Geschichte gegen Schluss sehr zunahm und dadurch etwas an der zuvor aufgebauten Dynamik verlor.


Keine Angst vor Stinktieren ist eine einfühlsame Geschichte über einen liebevollen Jungen, der ein Stinktier pflegt. Es ist wunderschön zu sehen, wie die Verbindung zwischen den beiden wächst und gedeiht und man fühlt als Leser mit Bat stark mit, wenn darüber gesprochen wird, dass das Stinktier irgendwann auch wieder zurück muss. Die Vignetten verschönern das Buch nicht nur, sondern machen es richtig lebhaft, was mir ausgesprochen gut gefiel. Lediglich das schnell erzählte Ende sagte mir nicht vollständig zu. Deshalb vergebe ich vier von fünf möglichen Lesebrillen an Keine Angst vor Stinktieren von Elana K. Arnold aus dem Carlsen Verlag.


Titel: Keine Angst vor Stinktieren
Autorin: Elana K. Arnold
Illustratorin: Maja Bohn
Übersetzung: Sylke Hachmeister
ISBN: 978-3-551-55681-3
Verlag: Carlsen
Preis: 10,99€
Sonstiges: 144 Seiten, Hardcover


Die genannten Details sind der Website von Carlsen entnommen.

Vielen Dank an Carlsen für das Belegexemplar!



2 Kommentare:

  1. Liebe Lea,
    das hört sich ja wirklich unglaublich süß an! :)
    Ich mag Kinderbücher sehr gerne und finde, dass man sie oft auch noch als Erwachsener lesen kann.
    Liebste Grüße,
    Miriam
    http://poesiegeklecker.blogspot.de/

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    1. Liebe Miriam,

      das sehe ich auch so! Deshalb lese ich auch gerne so viele Kinderbücher :)

      Liebe Grüße
      Lea

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