Seit dem 11. Oktober ist die Buchverfilmung „Abgeschnitten“ endlich in den Kinos! Ich habe den gleichnamigen Roman von Michael Tsokos und Sebastian Fitzek schon vor ein paar Jahren gelesen und sage immer noch gerne, dass er mein „Lieblingsfitzek“ ist. Das Buch ist spannend, man fiebert mit den Figuren mit und es hat den typisch düsteren Fitzek-Humor. Aber kommt der Film an das Buch heran? Ich beantworte euch heute alle Fragen, um den Roman und die Verfilmung miteinander zu vergleichen.
1. Wie gut ist Moritz Bleibtreu als Paul Herzfeld?
Zugegeben, ich konnte dem Schauspieler bisher nicht viel abgewinnen und fand auch nicht wirklich, dass er äußerlich einen guten Herzfeld abgibt. Diese Meinung änderte sich aber, nachdem ich den Film gesehen hatte. Bleibtreu spielt so voller Emotionen, dass ich ihn vermutlich jetzt immer im Kopf haben werde, wenn ich an den Rechtsmediziner Paul Herzfeld denke. Dieser findet bei einer Autopsie im Kopf einer Leiche einen Zettel mit der Handynummer seiner Tochter, die entführt wurde. Allein die Szene auf der Toilette, wie Herzfeld zusammenbricht, hat mich so mitgenommen, dass ich mittlerweile richtig froh bin, dass Bleibtreu besetzt wurde.
2. Wie realistisch ist die Story?
Zugegeben, wenn wir hier von Realismus sprechen, dann können wir gleich abbrechen. Schließlich ist das Buch Fiktion, wieso sollte da der Film plötzlich superrealistisch sein? Nach dem Pressescreening habe ich von vielen gehört, wie hanebüchen die Story doch ist. Aber meine Güte, darum geht’s doch gar nicht! Ich habe mich auf eine actionreiche, blutige und spannende Story gefreut und die habe ich auch bekommen. Meiner Meinung muss man sich da auch einfach ein bisschen drauf einlassen, dass es manchmal etwas abgedrehter wird.
3. Wie ist das Frauenbild?
Die Tochter von Herzfeld wird entführt, damit hätten wir die klassische „Damsel in Distress“-Trope. Ich denke, das ganze würde auch funktionieren, wenn Herzfelds Kind ein Junge wäre. Hier geht’s ja schließlich eher um „Mein Kind ist weg, Hilfe!“ - Wie auch immer. Zum Glück gibt es da ja noch die Comiczeichnerin Linda. Die befindet sich auf Helgoland und ist nach einer Unwetterkatastrophe vom Festland abgeschnitten. Die Spuren des Entführers führen nach Helgoland, doch Herzfeld kommt aufgrund des Wetters nicht auf die Insel. So muss Linda ihm helfen und die Autopsien durchführen … Sie ist badass und mutig, im Buch und auch im Film. Jasna Fritzi Bauer spielt sie noch eine Nummer frecher und schafft es, dass man direkt mit ihr mitfühlt (und sich ganz schön ekelt!)
4. Wie gruselig ist die Story?
Ich bin ein hartgesottener Horror-Fan und sogar ich musste an einigen Stellen wegschauen. Die Autopsien erinnerten mich von ihrer Ästhetik durchaus an die Serie „Hannibal“. Hier geht’s also ganz schön blutig zu und es werden im Detail geöffnete Leichen gezeigt. Das ist nichts für schwache Nerven …
5. Lohnt sich die Verfilmung?
Nix da mit „Tatort für Arme“! Ich bin ein großer Fan vom Buch, weswegen ich mit einer ganz besonders hohen Erwartungshaltung ins Kino gegangen bin. Obwohl ich die Story kannte, wurde ich dennoch überrascht. Stellenweise habe ich mich echt in meinen Kinosessel gekrallt, so ein Ritt war das! Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Film auch bei „Nicht-Fitzek-Fans“ ankommt, denn natürlich ist die Story sehr überladen und – wie viele Stimmen schon sagten – unrealistisch. Wenn ihr darüber hinwegsehen könnt und einfach einen extrem spannenden, stellenweise sogar lustigen und vor allem krassen und blutigen Film sehen wollt, seid ihr bei „Abgeschnitten“ an der richtigen Adresse. Meine absolute Empfehlung für alle Fitzek-Fans und die, die es noch werden wollen.
Vielen Dank für die Pressekarten!
Bildmaterial © Warner Bros.
Das Buch ist eine Fiktion?! WAAAAAS :-o
AntwortenLöschenDanke für deine Rezension (oder Kritk oder Vergleich)!
LG Heffa
Man mag's kaum glauben ...
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