Rezension: Hilda & der Troll | Hilda & der Steinwald


Endlich gibt es wieder neues von Hilda! Ich habe euch in meinem Hilda-Video ja bereits viel von der kleinen Abenteurerin erzählt, heute stelle ich euch noch den ersten Comic Hilda und der Troll sowie den aktuellen Titel Hilda und der Steinwald vor. Wie mir die Comics gefallen haben, erfahrt ihr in meiner Rezension.


Hilda und der Troll ist das erste Abenteuer der kleinen Hilda. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Haustier Hörnchen in einer gemütlichen Hütte abseits der Zivilisation. Das Mädchen liebt es, die Natur zu erforschen und hat sich in den Kopf gesetzt, die Trolle genauer zu beobachten. Allerdings sind Trolle nicht immer die nettesten Wesen … Mit ihrem Zeichenblock bewaffnet, zieht Hilda los und gerät in einen Schneesturm. Doch nicht nur das, sie begegnet dann auch noch einem waschechten Troll! Hilda stolpert von einer bedrohlichen Situation in die nächste. Ob sie die Gefahren meistern kann?

In Hilda und der Steinwald geraten Hilda und ihre Mutter aneinander. Während Hilda nur in die Natur gehen und alles erforschen will, hat ihre Mutter Angst um das Mädchen. Sie glaubt, Hilda begibt sich viel zu oft in Gefahr! Deshalb bekommt Hilda Hausarrest, was ihr natürlich gar nicht passt. Als Hildas Mutter ihre Tochter dabei erwischt, wie sie sich hinausschleichen will, passiert etwas Eigenartiges und die beiden landen im Reich der Trolle. Können Mutter und Tochter ihren Streit vergessen und gemeinsam einen Ausweg finden?

Ich bin mittlerweile zu einem richtigen Hilda-Fan mutiert! Über das Verlagsprogramm habe ich damals von den Titeln erfahren und jetzt kann ich es gar nicht abwarten, bis ein neuer Hilda-Comic erscheint.

Hilda lebt nicht nur von den charmanten Figuren, denn die Illustrationen machen sehr viel aus. Alles wirkt herrlich niedlich, egal ob es sich um ein Tier, einen Menschen oder gar einen Gegenstand handelt. Rein grafisch ist die Hilda-Reihe einfach ein visueller Genuss! Ich bin schrecklich in die Panels verliebt und freue mich daher auch schon auf die Zeichentrick-Verfilmung, die demnächst auf Netflix erscheinen soll. Die Strichführung ist lässig, manchmal ein wenig grob und dann wiederum sehr fein und detailliert. Besonders bei den architektonischen und naturbezogenen Hintergründen gibt sich Luke Pearson viel Mühe, um die Bilder besonders episch zu gestalten. Durch das Handlettering von Michael Hau wirkt der Comic lebendig und sehr liebevoll designt. In Kombination mit den atmosphärischen Farben schafft es Hilda rundum ein illustratives Meisterwerk zu sein. Die Farben sind auch gerne mal etwas ausgefallener, so hat das Mädchen blaugrüne Haare und Tiere haben ab und an eine außergewöhnliche Fellfarbe.

Es handelt sich bei der Reihe um eine Urban-Fantasy-Serie. Die Abenteuer von Hilda spielen zu moderner Zeit in einer fiktiven Stadt, die nicht nur von Menschen, sondern auch von fantastischen Wesen bevölkert ist. So wissen alle von den Trollen, die abseits des Dorfs leben, und manche Menschen haben sogar kleine Hausgeister zu Hause. Die fantastischen Elemente gefallen mir besonders gut, denn sie sind subtil eingesetzt und nicht zu überzogen. Ich mochte es, dass immer hin und wieder etwas Fantastisches passiert oder ein Fantasiewesen auftaucht, der Alltag von Hilda und ihrer Mutter aber dennoch ganz natürlich geschildert wird.
Auf diese Weise werden nämlich auch Themen wie Familie und Freundschaft angesprochen. In Hilda und der Steinwald geht es primär um einen familiären Streit, der ausgefochten wird. Die Hilda-Reihe schafft es immer wieder mich mit ihrer Vielfalt zu begeistern!

Die Charaktere sind so liebevoll kreiert, dass man das Gefühl bekommt, sie seien real. Hilda ist das Herzstück der Reihe. Sie ist ein neugieriges und aufgewecktes Mädchen mit einem Sinn für Gerechtigkeit und einer großen Liebe für die Natur und ihre Lebewesen. So rettet Hilda in ihren Abenteuern vor allem Tiere und fantastische Tierwesen. Manchmal geht sie etwas überstürzt an die Dinge heran, das liegt aber daran, dass sie einfach nicht anders kann, als mit dem Kopf durch die Wand zu rennen.
Ganz zum Nachteil ihrer Mutter … Sie will natürlich nur das Beste für ihre kleine Tochter, was man ihrem starken Beschützerinstinkt anmerkt. Ich habe mich beim Lesen die ganze Zeit gefragt, was die Mutter eigentlich beruflich macht. Während Hilda auch mal zu den Pfadfindern oder in die Schule geht, ist die Mutter zwar arbeiten, aber man bekommt nicht so richtig eine Ahnung von ihrem Job. Man sieht sie mal an einem Zeichentisch arbeiten, was vielleicht ein Indiz dafür ist, dass sie Illustratorin oder Architektin sein mag. Hildas Mutter ist zwar ein herzensguter Mensch, doch man bekommt den Eindruck, dass sie ihre Tochter nicht immer so richtig versteht. Das führt natürlich zu Reibereien zwischen den beiden, die den Comic lebendig und echt wirken lassen.
Ein kleiner Star des Comics ist Hörnchen, Hildas Haustier. Es ist eine Mischung aus Fuchs und Katze, hat ein weißes Fell und ist wie Hilda von neugieriger Natur. Obwohl Hörnchen nicht spricht und auf vier Beinen geht, verständigt es sich über Mimik und Gestik mit seinem Frauchen. Jedes Mal, wenn Hörnchen auftaucht, möchte man es am liebsten selber im Arm halten und kuscheln!

Die Geschichten rund um Hilda sind nicht nur abenteuerreich und spannend, sondern auch humorvoll. Der Titel ist zwar als Kindercomic ausgewiesen, doch ich finde, es handelt sich dabei eher um einen All-Ager-Comic. Manche Witze versteht man als Kind vielleicht auch noch gar nicht. Die Mischung macht es: Hilda ist einfach zuckersüß, lustig und durch die dynamische Erzählung sehr aufregend!

Als absoluter Fan der Reihe kann ich gar nicht anders, als beide Titel zu lieben! Lediglich in Hilda und der Troll war ich etwas traurig, dass die Seitenanzahl so mager war. Dafür bietet der erste Comic in der Reihe eine interessante Landkarte und Zusatzmaterial, wie eine Bonusgeschichte und Skizzen mit Informationen von Luke Pearson.


Ich mochte beide Erzählungen wirklich sehr! Sie brachten mich immer wieder zum Lachen und ich konnte die Comics dadurch sehr genießen (und absolut nicht aus der Hand legen). Die Bilder sind wunderschön, sodass ich mich oft in den Panels verlor, weil ich die Illustrationen so gerne ansah. Durch das Figurenkonzept kann man gar nicht anders als die Charaktere zu lieben und man wünscht sich fast, bei Hilda zu leben. Ich kann es gar nicht abwarten, bis ein neuer Hilda-Comic erscheint und bin deshalb schon ganz aufgeregt, was sich Luke Pearson noch so erdacht hat. Aus diesem Grund vergebe ich fünf von fünf Lesebrillen an Hilda und der Troll und an Hilda und der Steinwald.


Titel: Hilda und der Steinwald
Illustrator und Autor: Luke Pearson
Übersetzung: Matthias Wieland
Handlettering: Michael Hau
ISBN: 978-3-95640-125-1
Verlag: Reprodukt
Preis: 20,00€
Sonstiges: 80 Seiten, Hardcover mit Leinenrücken

Titel: Hilda und der Troll
Illustrator und Autor: Luke Pearson
Übersetzung: Matthias Wieland
Handlettering: Michael Hau
ISBN: 978-3-943143-67-6
Verlag: Reprodukt
Preis: 18,00€
Sonstiges: 36 Seiten, Hardcover mit Leinenrücken



Die genannten Details sind der Website von Reprodukt entnommen.

Vielen Dank an Reprodukt für das Belegexemplar!



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